2021 – Gomo on Tour – AL 05

von St. Margarethen bis Hainburg, inkl. östlichster Punkt Österreichs

Lerne deine Heimat kennen. Durch das Dirndltal (Pielachtal), indem die Kornelkirsche (Volksmund: Dirndl) geerntet und verarbeitet wird, fuhren wir Richtung Burgenland.

In Eisenstadt besichtigten wir das Schlossgelände und die Altstadt. Toller Park und imposantes Schlossgebäude.

Am Weg zum Neusiedler See sah man auf dem Navi unzählige kleine Badeseen. Wir dachten toll, da bleiben wir wo stehen und hüpfen ins Wasser, weil es war brütend heiß. Denkste!

Die sind alle privat, mit Häusern und kleinen Hütten umgeben, so dass du nirgends zum Wasser kommst. Wir sind keine Freunde von vielbevölkernden Freibädern, daher blieb uns dieses Vergnügen fast verwehrt. Bei einer Wakeboard-Anlage gab es dann ein Café und einen Badebereich, wo wir doch noch etwas Kühle, etwas Kühles und eine Hängematte (!) abbekamen.

Von dort ging es weiter nach Weiden am Neusiedlersee, wo wir nächtigten (Didi im See schwimmen ging) und unsere Rad-Runde um den Steppensee starteten, der eine Durchschnittstiefe von 1,20m hat.  Die Runde hat nicht wirklich viele Höhenmeter (ca. 90m), aber durchaus einige Kilometer zum Radeln (ca. 83km).

Es gibt unzählige beschattete Rastplätze am Weg und die für uns ungewohnt flache Landschaft empfanden wir schon fast als etwas fad, nach so vielen Höhenmetern in den Bergen. Dieses Schild hätten wir wohl ernster nehmen sollen…

Schöne Einblicke und Ausblicke:

Da wir Österreich nicht verlassen wollten, sind wir mit dem Boot von Mörbisch nach Illmitz gefahren. Bei der Anlegestelle ging ein ganzer Haufen Radler von Bord. Wir machten uns ebenfalls zum Abfahren bereit. Ich radelte los, an einer relativ großen Gruppe vorbei. In der Annahme, dass mein Mann in kürze links von mir vorbeidüsen wird, schwenkte ich etwas nach rechts und … RUMMMS!!! … wir lagen alle beide auf der Schotterstraße. Mein Mann hatte beim Wegfahren etwas länger gebraucht, wollte mich einholen, gab so richtig Gas und war auf einmal rechts von mir. Zwei kleine Entscheidungen und ein richtig ordentlicher Crash! Ich habe mich nicht einmal erschrocken, weil alles so schnell ging.

So lagen wir da im Schotter, etwas geschockt und völlig perplex. Ein paar Radler blieben stehen und fragten, ob wir Hilfe bräuchten. Wir mussten erstmal schauen: ich hatte ein paar blaue Flecken und fast keine Schürfwunden,  mein Mann sah aber richtig schlimm aus. Schulter, Unterarm, Hüfte, Unterschenkel und der Knöchel blutig abgeschürft in verschiedenen Tiefen! Der Knöchel schwoll sofort ziemlich dick an. Auweia!  Das hatte uns gerade noch gefehlt!

Was nun? Gleich in unmittelbarer Nähe war ein Strandbad mit Erster Hilfe Station. Die haben uns sehr nett erstversorgt und zu einer Illmitzer Ärztin gefahren. (Vielen herzlichen Dank an die beiden!) Diese kümmerte sich um alles und schickte uns wegen des Knöchels zum Röntgen. So kamen wir zu einer Fahrt mit der Rettung nach Frauenkirchen. Während mein Mann beim Röntgen war, holte ich mit einem Taxi das Gomo und klaubte meinen lädierten armen Mann (und auch die Fahrräder, die noch in Illmitz standen) wieder ein. Es war – gottseidank – nichts gebrochen oder gerissen, nur ein Kieselstein war tief in der Wunde am Knöchel gewesen. Alles andere brauchte vor allem frische Luft zum Abheilen.

Inzwischen war es fast Abend und wir kehrten zu unserem Stellplatz zurück. Wir beschlossen nicht mehr nach Hause zu fahren, sondern dort zu übernachten, denn wir waren richtig müde und erledigt.

Ich hüpfte doch noch in den See (wenn ich schon mal da war), anschließend ein gutes Essen, einen wunderbaren Sonnenuntergang und dann Gute Nacht.

Am nächsten Tag schaute alles nur mehr halb so schlimm aus. Dank der Schmerztablette ging es meinem Mann schon viel besser. Abgesehen davon, ist er echt kein “Wehleidiger”. Wir wollten zumindest noch den östlichsten Punkt erreichen und dann nach Hause fahren.

Die Räder hatten auch was abbekommen (Bremshebel abgerissen, dem Sattel fehlte ein ganzes Stück, Schaltung beschädigt…). Mit Rad fahren war momentan Schluss und Besichtigungen machten auch keinen Spaß mehr.

Wir schafften es noch bis zu den Hainburger Auen, dann hatten wir wirklich genug. Wird wohl einige Zeit dauern, bis wir die Austria Loop fortsetzen können.