GOMO on Tour 1 – erste Fahrt Toskana

Liebe Leute!

Es geht weiter mit dem Reisen. Nicht so schnell wie gedacht, aber der Arbeitsalltag hat natürlich auch uns wieder eingeholt. Wir versuchen tageweise wegzufahren. Einfach kurzfristig, wenn das Wetter passt und der Terminplan es zulässt.

Warum GOMO bzw. GOMO di Bezi ?

Seit August 2019 sind wir stolze Besitzer unseres Camper Vans. Ein sogenanntes MEGA MOBIL. Wird in Slowenien produziert und inzwischen gibt es auch in Österreich einen Händler in der Nähe von Graz. Unser Mobil sollte nicht zu groß und behäbig sein, sondern eher kleiner und wendiger. Nicht nur für den Badurlaub am Campingplatz, sondern auch fürs Unterwegs-sein geeignet.

Im September sind wir dann zu unserer ersten Fahrt aufgebrochen. Von der Schweiz (Familie besuchen) sind wir über das schöne Tessin in die Toskana. Geplant war auch Kroatien, aber das Wetter hatte uns in die Toskana geführt. Wir hatten es hochsommerlich warm und die Hauptsaison war auch schon vorbei.

Unser Bus bekam den Namen GOMO – Gotzi Mobil. Der Beiname di Bezi ist dadurch entstanden, dass Didi liebend gern abgelegene, steile Straßen erkundet. Daher Gomo die Betzi = Gotzis mobile Bergziege. Man könnte schon sagen, dass die erste Ausfahrt einer Sonderprüfung entsprach. Schmale Straßen, hohe Berge, enge Tunnel und kleine Dörfer – alles wurde ausprobiert. Nichts für schwache Nerven.

Die erste „Prüfung“ hat sich ergeben. Wir hatten in Locarno am Lago Maggiore übernachtet. Das Wetter war traumhaft schön.

Wir wollten auf den Berg Cimetta.  Die Abzweigung zur Bergstation der Gondel hatten wir übersehen und schon waren wir auf dem Weg nach oben. Umkehren ? Nein wozu!  Wir sind ja schon so weit gefahren, also weiter! Es wurde immer schmäler. Rechts steinige Wände, links ging es weit nach unten mit (Gottseidank) Bäumen, hin und wieder Ausweichstellen und die Hoffnung, dass keiner entgegen kam. Umdrehen war auch nicht mehr möglich! Ich wollte am liebsten aussteigen und mein schlimmster Albtraum war, dass wir alles im Rückwärtsgang runter müssen und ich Didi dann von außen anweisen muss!!

Glück gehabt: oben war ein kleiner Parkplatz und wir hatten eine wunderschöne Wanderung mit leckerem Kaffee,  unglaublicher Aussicht auf den See und die Berge, inklusive Gipfelkreuz.

Die zweite „Prüfung“ ereilte uns in der Nähe von Sestri Levante. Wir wollten gerne in der Abendsonne mit einem Gläschen Wein den Tag vollenden. Also raus aus dem Tal. Bei einer Kirche kann man meist gut stehen bleiben, daher folgten wir einem Wegweiser, wieder mal steil nach oben. Das Verkehrsschild mit max. 2 m Breite (das haben wir genau) kommentiert Didi mit „ so genau ist das eh nie!“, aber umdrehen wäre ohnehin nicht mehr gegangen. Es kamen ein paar Häuser und wir fuhren um eine 90° Grad Kurve und blieben entsetzt stehen. „Das geht sich nie aus!“  Wir stiegen aus und schauten. Häuserwand links und Häuserwand rechts und sehr genau zwei Meter in der Mitte!

Umdrehen: haha! Hinter uns ein einheimisches Auto, der uns nach vorne winkte und nicht zurücksetzte. Nach dem Motto: selber schuld!  Also Spiegel einklappen und durch. Ich ging vornweg, um Didi anweisen zu können. Sehr viel Platz zum Agieren hatte er nicht und wir hofften nicht stecken zu bleiben. Haarscharf ist sich das grad halt ausgegangen. Nach dieser Engstelle war es auch noch mal knapp und es gab keinen Parkplatz bei der Kirche.

Wieder Glück gehabt: Ohne Kratzer am neuen Bus durch! Zurück mussten wir auf dieser Straße, zu unserer großen Freude, nicht mehr. Einen Sonnenuntergang erlebten wir dann doch noch. Im Hafen von Sestri Levante.

Alle guten Dinge sind ja bekanntlich drei.  Die dritte „Prüfung“: Wir wollten an der Küste weiter nach Süden und dachten uns nichts Schlimmes. Es war später Nachmittag und viel Verkehr, weil alles von den Stränden nach Hause wollte. Wir stehen in der Schlange, es geht nichts weiter. Aha – eine Ampel. Einbahnregelung wegen eines schmalen Tunnels. Sieht sehr schmal aus. Es geht weiter und wir fahren mit. Alte unbeleuchtete schmale Tunnel aus der K&K Zeit. Wir wollten zu einem Campingplatz, der zwischen zwei Tunnels seine Ausfahrt hatte und direkt am Meer lag. Es war nichts mehr frei und reserviert hatten wir nicht. Zurück ging es auch wieder mal nicht und ein Schild mit max. 1,80m Breite und 3,00m Höhe machte es wieder mal spannend.  Unser Bus ist 2m breit und 3,2m hoch. Es stand noch mehr drauf, aber unser Italienisch ist eher  bescheiden und Zeit zum Übersetzen war auch keine. Wir sahen aber Transporter und Kleinbusse heraus kommen, also müssten wir auch Platz haben.

JA wirklich – es ist sich ausgegangen, die Tunnel sind nicht schmäler geworden, wir blieben nicht stecken und konnten ohne Probleme durchfahren. Wie das Straßenschild gemeint ist, weiß ich immer noch nicht. Vielleicht hat ja von euch wer eine Idee.

Die anschließende Reise verlief ohne weitere extreme Vorkommnisse. Lugano, Como, Mailand (wir erstanden zwei Klapp-E-Bikes), Genua, Cinque Terre, Carrara  (natürlich soweit wie möglich hinauf in den Steinbruch),Vinci (da gab es eine geniale Ausstellung zu 500 Jahre Leonardo da Vinci), Lucca, Montaione, San Gimignano, San Galgano (faszinierende Ruine einer Abtei aus dem Mittelalter), Siena, Florenz, Caorle! (Didi wollte einmal in seinem Leben einen Albtraum-Urlaubs-Strand sehen –  das ist einfach nicht unsers) und dann über Slowenien (Slovenska Bistrica-wir schauten bei der Firma Mega Mobil vorbei und rüsteten unser Gomo noch etwas nach) wieder nach Hause.

Drei tolle Wochen!  Wir waren schon einige Male in der Toskana, aber viele Orte kann man sich sowieso öfters anschauen. Wir lieben Lucca. Dort sahen wir in der Altstadt vor Jahren ein kleines und feines Konzert mit Eros Ramazotti. Dieses mal machten wir Siesta auf der Mauer und anschließend ein Picknick.

 

Gute Essen und Italien gehören einfach zusammen und die Räder waren vor allem zum Städte und Dörfer erkunden ein Hit. Die sind nun immer fix drinnen im GOMO.

GOMO di Bezi =  Gotzis mobile Bergziege, weil es alle Strapazen sehr gut gemeistert hat.  “Ver-italienischt” (unsere erste Ausfahrt fand ja Großteils dort statt) und wird sozusagen frei übersetzt.  Die Kupplung ist nicht abgebrannt, es gab auch keine anderen Schäden und unser braves GOMO hat sich wirklich bewährt!

Mir fällt grad ein, dass wir schon mit Bergen gestartet sind, über den Gotthard Pass und nicht durch den Tunnel. Es gab etwas Schnee und Nebel. Auf der anderen Seites des Berges wurde das Wetter mit jedem Tag schöner!Ich bin immer fasziniert von großen, alten Bäumen! (Como)

Von Sonnenuntergängen oder -aufgängen haben wir nie genug!

 

Da das Reisen momentan noch eher eingeschränkt ist,  beschlossen wir in unserer nahen Umgebung mit dem GOMO herum zu „tuckern“ und unsere Heimat neu kennen zu lernen. Manches kennt man ja aus Kindertagen oder aus der Zeit, wo wir mit unseren Kindern unterwegs waren.

Vieles kennen wir gar nicht und haben auf unseren zwei kurzen Fahrten schon neues erkundet. Auch haben wir wieder so richtig Lust aufs Wandern bekommen.

 

Demnächst mehr im Bericht Gomo on Tour 2 !

Viele bunte GOMO – Grüße,